„Die Botschaft von Weihnachten: Es gibt keine größere Kraft als die Liebe. Sie überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis.“ Martin Luther King

In ihrer Rede unmittelbar nach der eigenen Wahlniederlage hat die amerikanische demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris von dunklen Zeiten gesprochen. Finsteren Zeiten. Aber sie hat auch an ein altes Sprichwort erinnert: Nur wenn es dunkel genug ist, kann man die Sterne sehen.

Auch in unserem oft so dunklen Alltag können wir immer wieder Sterne sehen. Ein Lächeln, eine liebevolle Geste. Eine gute Tat. Drei Beispiele:

  1. Unmittelbar nach der eigenen Niederlage, und dem damit verbundenen Ausscheiden aus dem für den Verein so wichtigen internationalen Wettbewerb (Champions League), hat der Trainer des RB Leipzig, Marco Rose, aus den Augenwinkeln einen Mann am Spielfeldrand gesehen, der weinte: Es war der Linienrichter des Spiels. Rose ging zu ihm und fragte, ob alles in Ordnung sei. Der Linienrichter erzählte ihm daraufhin, dass es sein letzter Einsatz als Linienrichter gewesen sei, und jetzt hätten ihn eben die Emotionen übermannt. Niemand hat das beachtet. Aber Rose lief in die Umkleidekabine und überreichte dem Linienrichter wenig später ein Trikot mit den Autogrammen aller seiner Spieler. Was für eine Empathie im Moment der eigenen Niederlage!
  2. In unserem kleinen Dorf gibt es einen kleinen Verein, das SozialZentrum, dessen Name Programm ist: die wenigen aktiven Menschen setzen sich ehrenamtlich für alles Soziale ein, und das in der Mitte des Dorfes. An einem Abend in dieser vorweihnachtlichen Zeit mussten die engagierten Ehrenamtler:innen eine kleine Nachtschicht einlegen. Sie hatten dazu aufgerufen, warme Kleidung zu sammeln für die Menschen in den Flüchtlingslagern fernab am Rande Europas. Es wird jetzt kalt dort. Und es fehlt an wärmender Kleidung. Sie waren selber überrascht über die Resonanz. Die vielen Kisten reichten nicht aus. So viele kamen und gaben.
  3. Das diesjährige Weihnachtswunder auf WDR 2: Alle Jahre wieder baut der Radiosender ein gläsernes Funkhaus in einer anderen Stadt in NRW auf, in diesem Jahr in Paderborn. 5 Tage wurden Musikwünsche der Hörer:innen gesendet, gegen Spende. Und es wurde Geld für einen guten Zweck gesammelt. In diesem Jahr für die Welthungerhilfe. Alle machten mit, jeder Nachbarschaftsverein, jede KITA, jede Schule, Behörden und Organisationen. Es kamen über 12 (!!) Millionen Euro zusammen. Aber das Geld war nur das eine: Es war die Rede von einem besonderen „Spirit“. Wir können viel Gutes erreichen. Und wir sind viele. Und es ist viel schöner, mit allen zusammen an alle zu denken als immer nur an sich. Es wurde viel gelacht und geweint in diesen Tagen in Paderborn. Jemand sagte: Es war viel Liebe zu spüren in diesen Tagen.

Lassen wir uns also nicht entmutigen. Im Gegenteil. Die Arbeit macht sich nicht von allein, sagte Tante Elli immer. Krempelt wir die Ärmel hoch und lassen nicht nach, bei der Arbeit für ein gutes Leben für alle.