Eine Fortbildung im Aufbausystem zum Geschichten erzählen in pädagogischen und sozialen Arbeitsfeldern

Die Qualifizierungsmaßnahme Erzählwerkstatt zielt auf eine nachhaltige Förderung der Erzählkultur in pädagogischen und sozialen (pastoralen) Arbeitsfeldern. In der gesamten Fortbildung geht es darum, die Kompetenz des freien Erzählens durch fachliche Begleitung zu entwickeln und im jeweils eigenen beruflichen oder privaten Kontext gezielt einsetzen zu können. In verschiedenen aufeinander aufbauenden Kursabschnitten werden die Teilnehmer/innen im freien Erzählen traditioneller Geschichten ermutigt und qualifiziert.

Ziele der Erzählwerkstatt

Schon immer war das Erzählen von Geschichten sowohl menschliches Grundbedürfnis als auch elementares Medium zur Vermittlung von Erfahrungen und Werten. Heute stellt das mündliche Erzählen darüber hinaus ein wichtiges Instrument zur Sprach- und Lernentwicklung von Kindern dar.
Die Teilnehmer/innen werden befähigt:
Geschichten aus unterschiedlichen Kulturen gezielt auszuwählen und frei zu erzählen,
die Themen- und Lebenswelt der Kinder bei der Auswahl der Geschichten mit ein zu beziehen,
Kinder aktiv in die Erzählung ein zu beziehen,
Gestik, Mimik und ihre Stimme für die Ausgestaltung der Geschichte zu nutzen,
verschiedene Formen und Methoden des Erzählens anzuwenden,
die Erzählsituation durch eine entsprechende Gestaltung des Rahmens (Zeitmanagement, Erzählrituale, Gestaltung des Raumes) zu fördern,
Erzählen im Kontext interkulturellen Lernens einzusetzen,
das Erzählen im eigenen Handlungsraum gezielt umzusetzen.
Darüber hinaus können Impulse und Ideen für eigene Erzählprojekte erarbeitet und durchgeführt werden. So werden Kinder neugierig gemacht auf den großen Schatz von Mythen, Märchen und Legenden der verschiedenen Kulturen und Religionen.

Erzählzelt | 22.09.2022 | Foto: Detlef Gottwald

Aufbau der Erzählwerkstatt

Die Qualifizierung Erzählwerkstatt bietet eine einzigartige enge fachliche Zusammenarbeit mit professionelle (Erzähl) Künstler/innen an. Dabei bauen die unterschiedlichen Kursabschnitte aufeinander auf, so dass das Erzählen und Erleben von Geschichten fester Bestandteil des eigenen pädagogischen Alltags werden kann.
Die gesamte Qualifizierung besteht aus drei Kursabschnitten und einer fachlichen Begleitung der Praxisphase (Tutorium). Die Qualifizierung umfasst insgesamt 10 Fortbildungstage und erstreckt sich in der Regel über 2 Kalenderjahre.

Das Erzählzelt kommt!

Ein Projekttag in der Einrichtung zum Abschluss der Qualifizierung: Einen Tag besucht das Erzählzelt samt Erzählkünstler/in die Einrichtung, einen Tag lang können dort Geschichten erzählt, gespielt und mit allen Sinnen erlebt werden. In kleinen und großen Gruppen wird die wunderbare Welt der Geschichten aus verschiedenen Kulturen und Religionen entdeckt. Kinder, Eltern und Großeltern, Schulen und Gemeinden sind eingeladen. Kleine und große Menschen feiern miteinander ein Fest der Fantasie ….
Bei der Umsetzung des Projekttages wird das Team vor Ort von Theomobil e.V. fachlich begleitet und unterstützt.

Referent/inn/en der Erzählwerkstatt

Thomas Hoffmeister-Höfener, Diplom-Theologe und Geschichtenerzähler, Theomobil e.V., Sendenhorst
Marco Holmer, Geschichtenerzähler, Regisseur und Dozent, Die Geschichtenfabrik, Bremen
Markus Hoffmeister, Dipl. Theologe und Theaterpädagoge, Theomobil e.V., Sendenhorst
Petra Albersmann, Figurenspielerin und Erzählerin, Hamburg
Susanne Tiggemann, Theaterpädagogin, Improschauspielerin, Touché Erzähltheater, Schwerte

Die Erzählwerkstatt wurde entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Heinrich Pesch Haus, Katholische Akademie Rhein-Neckar, Ludwigshafen.

Das Projekt ist wissenschaftlich evaluiert durch die Akademie Remscheid und dem IPP, Institut für Praxisforschung und Projektberatung, München