Nun ist es schon 15 Jahre her, dass die Reise der „Erzählwerkstatt“ begann – und das rote Erzählzelt war immer mit dabei: Am 2.12.2005 wurde das Projekt „Erzählwerkstatt“ das erste Mal im Rahmen der „Offensive Bildung“, einer Initiative der BASF SE zur frühkindlichen Bildung, einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt, im CongressForum Frankenthal vor ca. 800 pädagogischen Fachkräften. Projektträger war damals das Heinrich Pesch Haus, katholische Akademie in Ludwigshafen a.R.. Das Projekt „Erzählwerkstatt“ stand für die nachhaltige Förderung der Erzählkultur im Lebensnetzwerk der Kinder.

Es sah vor, in einer Fortbildung im Aufbausystem pädagogische Fachkräfte im Erzählen zu schulen und sie bei der praktischen Umsetzung in ihrem eigenen pädagogischen Kontext zu unterstützen. Das Fortbildungskonzept basierte auf den Erfahrungen der Akademie Remscheid, die in der ersten Projektphase gemeinsam mit dem IPP München die wissenschaftliche Begleitung übernahm. In dieser Projektzeit wurden ca. 25 Kitas im Erzählen von Geschichten qualifiziert, das rote Zelt wanderte von Einrichtung zu Einrichtung, es entstanden mehrere Audio-Cds, eine wissenschaftliche Studie unter dem Titel „Erzählen ist mehr als nur Erzählen“ und das Fachbuch „Erzählwerkstatt im Kindergarten“ im Cornelsen-Verlag. Noch heute ist die „Erzählwerkstatt im Heinrich Pesch Haus“ zu Hause, das nach wie vor als Veranstalter des Internationalen Erzählfestes in der Metropolregion Rhein Neckar auftritt, das 2019 nun bereits zum 8. Mal erfolgreich durchgeführt wurde und für das inzwischen Susanne Tiggemann und Selma Scheele die künstlerische Leitung übernommen haben.

Inzwischen hat die Erzählwerkstatt viele (auch personelle) Änderungen, Anpassungen und thematisch-inhaltliche Neuorientierungen erlebt, sie ist mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten und Kooperationspartnern in sieben Bundesländern durchgeführt worden, u.a. in NRW, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bremen, bald 200 Kindertagesstätten haben davon profitiert. Mehr und mehr ist das Erzählen religiöser Hoffnungs-Geschichten in den Blick genommen worden bzw. den Einsatz des Erzählens in religions-pädagogischen bzw. pastoralen Kontexten, z.B. in der langjährigen Zusammenarbeit mit dem Familienbund Paderborn und aktuell als methodische Qualifizierung im Rahmen des Aktionsprogrammes „Kita – Lebensort des Glaubens“ des Bistums Münster. Und auch die „Erzählwerkstatt Bibel“ konnte bereits als Qualifizierung im Erzählen biblischer Geschichten für Kinder in verschiedenen Bistümern etabliert werden, z.B. im Erzbistum Paderborn oder im Bistum Aachen.
Und noch immer ist das rote Zelt unterwegs, angefüllt mit glücklichen Augenblicken, wunderbaren Begegnungen und natürlich unzähligen schönen Geschichten. Gerade in Zeiten wie diesen fühlen wir uns allen unseren Kooperationspartnern, Weggefährt*innen und Teilnehmer*innen sowie allen Kindern und Familien besonders verbunden. „Phantasie und Liebe, das ist das Wichtigste, was wir unseren Kindern geben können.“ So stand es auf der Präsentationsfolie am 2.12.2005. Daran hat sich nicht viel geändert, bis heute nicht.
Wir wünschen euch/Ihnen allen gesunde und frohe Weihnachtstage, kommt wohl behütet in das Neue Jahr!